aufgewachsen in Leipzig, Berlin West , München
Ausbildung/ Studium in Heidelberg, München und Leipzig. 
tätig als Musikerin, Autorin ( vor allem Lyrik Publikationen), Schauspielerin und Dozentin


>> Stipendiatin/ Artist in Residence Oktober 2020 - September 2021 Kunstverein Hamburg/ Harburg 
>> Stipendium Kulturstiftung Sachsen "Denkzeit" ( Projekt Kultur- und Kunststipendium) 


Mitglied : Gedok Verein / Jahresausstellung e.V.


"Die LIEBE- Säugetier ehrenhalber"


Kiwis, Trompeter, Schachszenen, Venusianer, Druiden und wieder Kiwis (ein Säugetier ehrenhalber)...werden bei Maja Gille- die sich meist nur MAYJIA nennt, benannt mit: "Verarbeitung des Liebeskummers- Spucken von der Elsterbrücke" oder "Der Phönix hat es doch auch geschafft".... Dabei sieht man einen orangefarbenen, rührenden Kiwi- Vogel in der Asche sitzen. Alles ohne Kitsch und vor allem ohne jegliche Langeweile, begibt sich Mayjia ( Maja)  Gille auf humoreske, lyrische Art und Weise in den Charakter eines Wesens, einer Situation hinein. Empathie merkt man in jeder Faser dieser Frau. Aber auch analytische Rezeption. Unterhaltsam, feinsinnig und klug erzählt sie gern die Geschichten, Hintergründe zu ihren Bildern. Und es gibt sie. Jedes Bild entspringt einem Erleben, einer Begegnung, einer tatsächlichen Geschichte. Pinguine, Kiwis, Menschen. Ihre Reisen in Länder wie Buthan, Vietnam, Neuseeland, Norwegen, haben sie stark geprägt. Und sie sei "dem Thema der Liebe ( so wie die Künstlerin in ihren Gedichten und Liedern auch) stets auf der Spur", sagt sie. Dabei kommt sie weder süßlich noch konventionell rüber, sondern anziehend eigenwillig und glasklar. Die Bilder brauchen Zeit. Genaue Betrachtung. Sie drängen sich nicht auf. Sie brauchen Stille. Die Titel sind literarisch, manchmal steht ein Gedicht darunter. Man stutzt unweigerlich über eine solche Präsenz von nur einem gemalten Wesen, einer gezeichneten Hand, die den Betrachter in eine hoch phantasievolle Welt ziehen. Eine derartige Kreativität in der scheinbar anarchistischen Gestaltung, äußert sich hier auf der Leinwand komplett rasterfrei. Das beunruhigt auf jeden Fall den gewohnten "Kunstblick" . Und das soll es auch. Elemente der Sprayerkunst, Lackfarbe, dann wieder zeichnerische Darstellungen, die an Egon Schiele erinnern, geometrische Figuren, wie Anfang des 20. Jahrhunderts, werden genauso angewandt wie expressive fette Ölmalerei, beispielsweise in der Darstellung norwegischer oder finnischer Landschaften, die einem wie Personen mit Charakter gegenüberstehen. Hier erkennt man die Tochter des Malervaters (Sighard Gille) , aber vielmehr noch die versierte Künstlerin, die vielbegabt in Musik, Literatur und des Theaters am Schaffen ist. Mayjia Gille bedient mit ihrer Bildenden Kunst keine äußere Affektivität. Sie versucht nicht, zu gefallen und fällt genau dadurch auf: 

"Meine Bilder sind auch Freunde, ob sie anderen gefallen, ist untergeordnet, malen ist für mich seit meiner Kindheit ein Gespräch mit dem, was sich dort auf dem weißen Papier beginnt abzuzeichnen, was ich innerlich rede und denke, nimmt dann regelrecht Gestalt an und werden auch irgendwelche Gestalten, die ich dann lieb gewinne. ich liebe die Körperlichkeit beim Malen, das freie Schaffen darin, ich kann da etwas zeigen, was ich im Lied, im Gedicht, nicht zeigen und sagen kann, und umgekehrt.. Wenn sich jemand auf diese Welt einlassen will, und er etwas fühlt dabei, den Dialog versteht, freue ich mich. Aber ich bin in einem nie endenden Prozess. Anders als vielleicht "akademische" Maler bin ich ziemlich tastend, vielleicht ungehobelt am Wandern durch den Matsch. Manchmal gibts auch glatte Straße, aber eher selten."  

Portraits israelischer Soldatengesichter, ein sich verbiegender Kellner mit Küssen auf dem Teller: theatrale Bild-Szenen erzählen in freundlicher Liebe messerscharf psychologisch auf den Punkt gebrachte Details, weisen auf unwegsames Gelände im Leben hin. In außergewöhnlicher Reduktion (der in sich verkeilte Akt eines Trompeters "Narziss und Goldtrompete" , die  Zeichnung einer gierigen Schachhand  "Du hast meine Dame" ) zeigen die Kunstwerke von M.G. lustvoll Schattenseiten, Schönheit und schräge  Charaktere, absurdes Verhalten- und spiegeln Mayjia Gilles kindliche Neugier und philosophische Denkweise wieder: das Wesentliche abzubilden.

Mayjia Gille ist eine Künstlerin mit Natürlichkeit und hoher Ausdruckskraft. Ihre bildende Kunst wirkt naiv, gechillt, klar, versiert und leidenschaftlich erarbeitet. Nie ohne Wider- spruch. Humorvoll, farbreich, feinsinnig scheut sie sich nicht, jede Frage nach Perfektion und gewohnter Perspektiven stehen zu lassen. Die frechen unkorrigierten Pinselstriche zeigen Lebendigkeit im Entstehungsprozess. Alle Werke des Kreativen Multitalentes sind wie First Takes der Musik. Jetzt und hier und unverfälscht. Man hat es Mayjia Gille sichtbar in die Wiege gelegt....

R. Justen ( Ausstellung "Gott ist ganz oben") 
Leipziger Baumwollspinnerei

Text im Katalog von Sabine Elsner:

Der künstlerische Umgang mit Bild und Text ist Kern des Schaffens von Mayjia Gille. Mit Herz, Verstand und Begabung, selbstverständlich auch geprägt durch ihren Vater Prof. Sighard Gille ( Leipziger Schule)  findet sie ihre ganz eigene Sprache in der Lyrik, Musik (Text und Gesang/ Band Eisvogel) und Malerei. Sie malt eigenwillig, wild, frech und zugleich sensibel.
Parallel zu Gilles Bildern entstehen Gedichte, Liedtexte und Liedkompositionen. Dieser tägliche Wirbel bringt nicht nur ihre Disziplinen voran, sondern es gibt auch immer wieder Überschneidungen. Bilder inspirieren zu Texten und
Gedichte (z.B. von Rilke) werden vertont.

Die studierte Schauspielerin, Theaterpädagogin und Sprecherin Maja Gille tritt zugleich als Sängerin der Band Eisvogel, als Malerin und Lyrikerin mit dem Künstlername Mayjia Gille auf. freche und humorvolle Bilder erwarten den Besucher.
Gille erzählt Neues aus der Welt der Kiwis, lässt eine Riesenratte zum Jahr der Ratte auferstehen und besticht mit dem Bild "Toys for future". Ihr ist das Erzählerische, zunächst Plakative, welches sich dann als hintergründig er- weist, eigen. Natur, Mensch, Tier als Inspirationsquellen, die dann zu phantastischen Figuren und vielschichtigen Erzählungen ganz individuell weitergeführt werden." Sabine Elsner ( (Galeristin der Galerie Artae, 2019/ 2020) zur Ausstellung 1&2 von Mayjia Gille (Galeristin der Galerie Artae, 2019/ 2020)